Beruf des Notarfachangestellten - Geprüfte Qualität aus den neuen Bundesländern

Im Mai dieses Jahres haben in den neuen Bundesländern 34 von 38 Kandidaten die Abschlussprüfung zur/zum Notarfachangestellten vor der Ländernotarkasse A.d.ö.R. in Leipzig erfolgreich abgelegt. Nach Abschluss einer letzten Ergänzungsprüfung stehen diese Zahlen nunmehr fest. Die Ergebnisse sind nach Auskunft der Ländernotarkasse in diesem Jahr besonders gut. Aus jeder der Berufsschulen in Burg, Dresden, Gera und Schwerin gab es Kandidaten mit einem Notendurchschnitt von 2,5 oder besser. Ihre praktische Ausbildung erhielten diese besonders erfolgreichen Absolventen bei Notarinnen und Notaren in Chemnitz, Dresden, Halle, Magdeburg, Rostock, Apolda, Königs Wusterhausen, Crivitz, Neubrandenburg und Plau am See.

Hintergrund: Der in der Bevölkerung wenig bekannte Beruf des Notarfachangestellten ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Im Gebiet der fünf neuen Bundesländer ist die Ländernotarkasse A.d.ö.R. in Leipzig zuständig für die fachliche Ausbildung und Prüfung von Notarfachangestellten. Die dreijährige Berufsausbildung erfolgt im dualen System, wobei der praktische Teil im jeweiligen Ausbildungsnotariat und der theoretische Ausbildungsteil in den Berufsschulen Schwerin, Dresden, Gera und Burg stattfindet.

Anders als Rechtsanwaltsfachangestellte weisen Notarfachangestellte eine starke Spezialisierung auf den Bereich der vorsorgenden Rechtspflege auf. Nach Abschluss der Ausbildung sind sie bei Notaren tätig und dort in die gesamte Büroorganisation eines Notariates eingebunden. Sie wirken bei der Vorbereitung und der Durchführung notarieller Urkundsgeschäfte mit und pflegen vielfältigen Umgang mit Bürgern und Behörden, insbesondere mit Grundbuchämtern und Registergerichten.

Die Beschäftigungschancen von Notarfachangestellten sind vergleichsweise erfreulich. Jahr für Jahr werden in den fünf neuen Bundesländern etwa fünfzig Notarfachangestellte ausgebildet. Das entspricht gerade dem Eigenbedarf der mehr als 450 Notare, die in den fünf neuen Bundesländern derzeit amtieren. Deshalb verfügen die meisten Absolventen bereits vor Aushändigung der Abschlusszeugnisse über ein oder mehrere Jobangebote. Aber auch in anderen Regionen Deutschlands, insbesondere bei den knapp 1.000 Anwaltsnotaren im nahe gelegenen Berlin, sind Notarfachangestellte aus den neuen Bundesländern wegen Ihrer vertieften notarspezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten sehr gefragt.

Nach mindestens dreijähriger Berufspraxis im Notariat haben Notarfachangestellte die Möglichkeit, sich zum Leitenden Notarmitarbeiter weiterzuqualifizieren. Dies legt den Grundstein für einen Aufstieg zum Bürovorsteher. Bürovorsteher führen im Notariat die Aufsicht über die Angestellten, sie verteilen und überwachen die Arbeit der ihnen unterstellten Personen. Sie sind auch für das Kostenwesen, die Buchführung und die Kassenführung verantwortlich.

Der Beruf des Notarfachangestellten eröffnet somit attraktive Tätigkeitsfelder und interessante Aufstiegsmöglichkeiten. Er ist eine gleichwertige Alternative zum Ausbildungsberuf des Rechtsanwaltsfachangestellten. Interessenten sollten einen guten Schulabschluss (möglichst Abitur) und Freude am Umgang mit Menschen, ein gutes Sprachgefühl sowie sichere Rechtschreibkenntnisse vorweisen können und die Fähigkeit zu abstrakt-logischem Denken mitbringen.

Bewerbungen sind in jedem Notariat möglich. Adressen und Telefonnummern sind auf den Internetseiten der Notarkammern verfügbar. Weitergehende Auskünfte erteilen die Geschäftsstellen der Notarkammern sowie die Ausbildungsabteilung der Ländernotarkasse in Leipzig.

Torsten Bochmann, Geschäftsführer der Notarkammer Sachsen



- PDF-Dateisymbol Pressemitteilung zum Download als pdf-Datei -

Pressekontakt:
Notarkammer Sachsen, Königstr. 23, 01097 Dresden
Tel: 0351 807270, Fax: 0351 8072750
email:notarkammer@notarkammer-sachsen.de