Warnung vor Betrügereien vermeintlicher Notare

Betrüger nutzen derzeit gezielt Online-Käufe, um ahnungslose Bürger dazu zu bewegen, Geld auf ein vermeintliches Treuhandkonto zu transferieren. Dabei täuschen sie Seriosität und Glaubwürdigkeit vor, indem sie sich als Notare ausgeben. Eine Recherche bei der Notarauskunft der Bundesnotarkammer unter www.notar.de oder eine Nachfrage bei der örtlichen Notarkammer ist kostenlos und schafft schnell Klarheit bei Zweifeln über die Notareigenschaft einer Person und die Echtheit der Kommunikationsdaten.

Ausgenutzt wird ein einfacher Sachverhalt, wie er in Deutschland täglich hundertfach komplikationslos abgewickelt wird: Im Internet wird Herr K. auf eine Gebrauchtwagenanzeige aufmerksam. Angeblich möchte eine Bank das zu einer Insolvenzmasse gehörende Fahrzeug verkaufen. Als Herr K. sich auf die Anzeige meldet, bekommt er per E-Mail Antwort von einer Person, die sich als Notar ausgibt und die ihm das weitere Vorgehen erklärt. Wegen des Insolvenzverkaufs sei zwar eine Besichtigung unmöglich, es bestehe jedoch ein Rückga­be­recht. Der Vertrag werde entworfen und von den Parteien zu Hause unterschrieben. Nach Vertragsschluss werde zunächst eine Rate auf einem Treuhandkonto eingezahlt und anschließend das Fahrzeug überführt. Im Internet wirbt der vermeintliche Jurist als „Insolvenznotar“ mit einem Auftritt, der für den Laien nur schwer von der Internetpräsenz eines amtierenden Notars zu unterscheiden ist. Erst die telefonische Unerreichbarkeit des Büros lassen Zweifel bei Herrn K. aufkommen, der durch eine Nachfrage bei der Notarkammer weiteren Schaden verhindern kann.

Immer wieder erfahren die Notarkammern von Fällen, in denen Betrüger das Vertrauen der Bürger in den Notarstand für kriminelle Zwecke missbrauchen (zuletzt etwa unter www.notarkanzlei-ost.com, www.notare-bernsbach.com, www.notar-mv.de). Gerade im Onlinehandel, etwa bei vorgetäuschten Gebrauchtwagenverkäufen, versuchen sie, die bestehenden Abwicklungsunsicherheiten auszunutzen. So spiegeln die Betrüger vor, dass die Einzahlung auf ein vermeintliches Notaranderkonto oder eine „notarielle Treuhandabwicklung“ die Zahlung für den Käufer einfach und risikofrei werden lasse.

Bei Aktivitäten vermeintlicher Notare im Internet sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Notare meiden nie den persönlichen Kontakt. Schließen Sie unter Hinzuziehung eines Notars einen Vertrag, ist ihre persönliche Anwesenheit bei dem Notar notwendig, zumindest im Rahmen einer Unterschriftsbeglaubigung.
  • Notare verwahren nur ausnahmsweise und in einem engen Rahmen Gelder. Wird im Internet die Verwahrung von Geldern explizit offeriert, ist äußerste Vorsicht geboten.

Bezweifeln Sie die Echtheit von Angeboten einer Person, die sich im Internet als Notar ausgibt, können Sie über die Notarauskunft der Bundesnotarkammer unter www.notar.de online recherchieren, ob es den Notar tatsächlich gibt. Gleichen Sie dabei unbedingt auch die Übereinstimmung der angegebenen Kontaktdaten ab, da ein Namensmissbrauch nicht auszuschließen ist. Gern stehen Ihnen für Nachfragen auch die örtlichen Notarkammern zur Verfügung.

Rüdiger Müller, Geschäftsführer der Notarkammer Sachsen



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