Falsches Spiel mit Gewinnmitteilungen

Die Notarkammer Sachsen warnt vor Gewinnbenachrichtigungen von Fantasienotaren. Derzeit versuchen Betrüger wieder verstärkt in Deutschland Bürger dazu zu bewegen, Gelder ins Ausland zu transferieren. Sie locken mit Geldgewinnen und geben sich dabei als Notare aus. Ein Anruf bei der Notarkammer Sachsen sowie eine Internetrecherche im Notarverzeichnis der Bundesnotarkammer schaffen Klarheit, ob hier Betrüger am Werk sind.

Die Freude von Heidemarie Beyer (Name geändert) währte nicht lange. Das angebliche Notarbüro Wolf, Hennig & Mauritz in Bautzen teilte informierte sie telefonisch über einen Geldgewinn. Zum Erhalt des Gewinns sei es jedoch nötig, die Notarkosten zu übernehmen.

Frau Beyer überwies den Betrag per Western Union an einen Herrn in Österreich, der ihr von der angeblichen Notarin am Telefon als Empfänger mitgeteilt worden war. Ein Geldsegen erhielt Frau Beyer nicht. Vielmehr rief die freundliche Dame eine Woche später erneut an und forderte dreist eine weitere Überweisung. Es habe sich nämlich herausgestellt, dass Frau Beyer einen noch größeren Betrag gewonnen habe. Dementsprechend sei ein höherer Betrag für die notarielle Bearbeitung erforderlich. Erst jetzt schöpfte Frau Beyer Verdacht. Ein Anruf bei ihrem örtlichen Notar, der die Notarkammer einschaltete, zeigte, dass es ein solches Notarbüro in Bautzen überhaupt nicht gab und Frau Beyer Betrügern aufgesessen war. Der Anruf bewahrte Frau Beyer vor einer zweiten Überweisung. Die erste Zahlung waren indes verloren.

"Die Schreiben der angeblichen Notare haben die Notarkammer Sachsen in in jüngster Zeit immer wieder beschäftigt. Die Betrügereien erscheinen dabei in immer neuen Varianten", berichtet Manuel Kahlisch von der Notarkammer Sachsen. Die Betrüger versuchen schamlos, mit dem Amtscharakter des Notarberufs Seriosität vorzuspiegeln. Dabei existieren die genannten Notare überhaupt nicht. Die Betrüger schrecken in ihrer Dreistigkeit vor nichts zurück. Zum Teil haben sie mittlerweile sogar eine täuschend echte Internetseiten erstellt, auf der Fantasienotare mit gestohlenen Fotos verzeichnet sind. Auf diese Internetseite werden an der Echtheit der Gewinnbenachrichtigung zweifelnde Bürger gern verwiesen. "Die Betrüger grasen ganze Landstriche in Deutschland systematisch nach Opfern ab", so Kahlisch weiter.

Verunsicherte Bürger sollten sich eine schriftliche Gewinnbestätigung geben lassen. Über einen Anruf bei der örtlichen Notarkammer oder eine Recherche im Internet im amtlichen Notarverzeichnis unter www.notar.de kann überprüft werden, ob der angebliche Notar tatsächlich existiert. Unter der aus diesen sicheren Quellen erfragten Telefonnummer sollte der Notar angerufen und die Angelegenheit aufgeklärt werden. "Sobald für die Auszahlung oder die Auslieferung eines Gewinns Kosten angefordert werden, muss man hellhörig werden. In keinem Fall sollte dem Drängen nachgegeben und Geld ins Ausland überwiesen werden.", warnt Kahlisch.

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